Das Wichtigste in Kürze: Eine klare Aussage zur Lebenserwartung bei COPD ist nicht möglich, weil jede COPD-Erkrankung ganz individuell verläuft. Es gibt einige wichtige Faktoren, die den Krankheitsverlauf besonders beeinflussen, wie zum Beispiel der Schweregrad der Erkrankung, das Alter oder der Lebensstil. Das richtet sich unter anderem nach den Beschwerden und der Lungenfunktion. Die Lungenfunktion kann mit einem einfachen Lungenfunktionstest bestimmt werden. Anhand des Ergebnisses können die Ärzte den Schweregrad der COPD bestimmen, der wiederum aussagekräftig für die Prognose ist. Doch wie das Ergebnis auch ausfällt: Es gibt Möglichkeiten, die Prognose durch gutes Selbstmanagement und eine passende Therapie zu verbessern.
COPD kann die Lebenserwartung vermindern – ob und inwieweit, das bestimmen Sie aber mit: Ein gutes Selbstmanagement und eine passende Therapie können zu einer besseren Prognose beitragen.
COPD – Lebenserwartung kann beeinflusst werden
Die Lebenserwartung durch COPD kann sich um fünf bis sieben Jahre verringern. Das ist jedoch nur ein Durchschnittswert. Als Mensch mit COPD ist man nicht machtlos, im Gegenteil: Die Lebenserwartung (und auch die Lebensqualität) kann gezielt beeinflusst und verbessert werden. Etwa indem man auf das Rauchen verzichtet, sich körperlich fit hält, regelmäßig Atemtechniken trainiert und sich gesund ernährt.
Lebenserwartung: Es kommt auch auf die Ausprägung der COPD an
COPD ist nicht gleich COPD. Die Krankheit hat sehr unterschiedliche Ausprägungen. Manche Menschen mit COPD geraten in Atemnot, wenn sie Treppen steigen oder sich körperlich betätigen. Andere müssen mehrmals im Jahr ins Krankenhaus, weil sich ihr Zustand akut verschlechtert hat.
Den Schweregrad der COPD zu kennen, hilft Betroffenen, die passenden Maßnahmen für Ihren Alltag zu finden. Auch für die Ärztin oder den Arzt ist es wichtig, den Schweregrad Ihrer Krankheit zu kennen. Diese Information hilft, die Vielfalt an Beschwerden und ihre Auswirkungen zu verstehen. Vor allem aber hilft sie, eine geeignete Therapie zu finden.
Der Lungenfunktionstest hilft, die Lebenserwartung einzuschätzen
Die aussagekräftigste Untersuchung für den Verengungsgrad der Atemwege und die Einschränkung des Atemflusses ist der Lungenfunktionstest, auch Spirometrie genannt. Dieser Test ist einfach durchzuführen und schmerzlos. Sie nehmen einen tiefen Atemzug und atmen über ein Mundstück (Spirometer) kräftig aus. Ihre Nase wird zuvor mit einer Nasenklemme verschlossen. Es werden mehrere Werte gemessen, zum Beispiel wie viel Luft Sie innerhalb einer Sekunde ausstoßen können. Dieser Wert ist bei Menschen mit COPD oft deutlich niedriger als bei gesunden Menschen, weil COPD die Lungenfunktion beeinträchtigt. Zwischen Menschen mit COPD kann dieser Wert stark variieren.
Die Lebenserwartung richtet sich nicht nur nach dem Schweregrad
Mithilfe des Lungenfunktionstests kann die Ärztin oder der Arzt den Stand der COPD besser einschätzen. Das Ergebnis wird dem entsprechenden Schweregrad der COPD zugeordnet. Grundsätzlich gilt: Je besser die Werte, desto geringer der Schweregrad und desto geringer die Beeinträchtigung der Lebenserwartung.
Neben der Lungenfunktion spielt auch die Ausprägung der Beschwerden eine Rolle beim Verlauf der Erkrankung. Doch selbst wenn die Ärztin oder der Arzt in einem ausführlichen Gespräch die Beschwerden abgefragt hat, kann sie oder er keine genaue Angabe über die Lebenserwartung machen. Schließlich handelt es sich nur um Wahrscheinlichkeiten, individuell kann die COPD unterschiedlich verlaufen. Und – das ist die gute Nachricht: Wer bei schlechteren Lungenfunktionswerten aktiv wird, kann die Werte manchmal auch wieder verbessern oder zumindest eine weitere Verschlechterung bremsen oder stoppen.
Ist COPD heilbar
COPD ist leider nicht heilbar. Doch das bedeutet nicht, dass sie eine Einbahnstraße hin zu einer zunehmenden Verschlechterung der Lungenfunktion ist. Wie gut es Betroffenen mit COPD in Zukunft geht – oder wie schlecht –, liegt auch in ihrer Hand. Es gibt eine Reihe von Maßnahmen – darunter allen voran der Rauchstopp, außerdem Atemtechniken, körperliche Aktivität und eine Anpassung der Ernährung –, die bei konsequenter Umsetzung dafür sorgen können, dass die Prognose sich wieder deutlich verbessert.