Das Wichtigste in Kürze: Asthmatischer Husten ist eine starke Überreaktion auf einen asthmatischen Auslöser. Er kann neben anderen Warnzeichen auf einen bevorstehenden Asthma-Anfall hinweisen. Es ist wichtig, dass Sie die Warnzeichen erkennen und wissen, was dann zu tun ist. Bereiten Sie deswegen gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt einen Notfallplan für einen Asthma-Anfall vor.
Neben Atemnot ist starker, trockener Husten ein typisches Symptom von Asthma. Er kann aber auch ein Anzeichen für einen Asthma-Anfall sein. Dieser Artikel erklärt, was asthmatischer Husten und ein Asthma-Anfall sind, wie man einen Asthma-Anfall frühzeitig erkennt und wie man in einer solchen Situation am besten reagiert.
Asthmatischer Husten
Husten ist eine wichtige Funktion des Körpers, um Fremdkörper aus der Lunge zu befördern und sie zu schützen. Beim asthmatischen Husten reagiert das Immunsystem jedoch überempfindlich auf bestimmte Stoffe und löst eine außergewöhnlich starke Abwehrreaktion aus. Die Ursache ist eine chronische Entzündung der Atemwege. Die Auslöser sind von Mensch zu Mensch und je nach Art des Asthmas sehr unterschiedlich: Pollen, Kälte oder auch Stress können verantwortlich sein. Die Abwehrreaktion äußert sich in einem starken, sehr trocken klingenden Husten, der den Betroffenen kaum Zeit lässt, wieder zu Atem zu kommen. Das Gefühl der Atemnot kann sich dadurch verstärken. Asthmatischer Husten kann ein Zeichen für eine vorübergehende Verschlechterung oder für einen Asthma-Anfall sein.
Was ist ein Asthma-Anfall?
Ein Asthma-Anfall ist ein akutes Ereignis, bei dem die Asthma-Symptome wie Atemnot oder pfeifende Atemgeräusche sich stark verschlimmern und das Atmen erheblich erschweren. Das liegt daran, dass sich die Atemwege, genauer die Bronchien, als Reaktion auf einen Auslöser plötzlich stark verengen, die Schleimhaut anschwillt und sich zäher Schleim bildet. Dadurch gelangt weniger Luft in die Lunge. Das kann sehr beängstigend sein und Panik auslösen. Zu wissen, was bei einem Asthma-Anfall zu tun ist, kann schnelle Linderung bringen und den Betroffenen Sicherheit geben. Darüber hinaus ist schnelles Handeln wichtig, da in manchen Fällen Asthma-Anfälle sogar lebensbedrohlich sein können.
Typische Symptome eines Asthma-Anfalls sind:
- ein Engegefühl in der Brust,
- Atemnot,
- Kurzatmigkeit,
- starker Husten,
- eine pfeifende Atmung.
Einen Asthma-Anfall frühzeitig erkennen
Ein Asthma-Anfall kann sehr plötzlich auftreten, aber es gibt einige Warnzeichen, die den Anfall schon Stunden vorher ankündigen können. Sie treten nicht immer alle gleichzeitig auf und sind nicht immer leicht zu erkennen. Je besser man sich mit seiner Krankheit auseinandersetzt und sie zu verstehen lernt, desto leichter fällt es, einen Asthma-Anfall frühzeitig zu erkennen und damit umzugehen. Dazu gehört auch, die persönlichen Auslöser von Asthma zu kennen. So können Asthma-Anfälle gegebenenfalls vermieden werden. Hier können unter anderem Schulungsangebote hilfreich sein, über die Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt informieren können.
Sieben Warnzeichen für einen anstehenden Asthma-Anfall
Es lassen sich sieben Warnzeichen identifizieren, die frühzeitig auf einen bevorstehenden Asthma-Anfall hinweisen können. Nicht alle müssen auftreten.
1. Die Peak-Flow-Ampel zeigt einen Abfall der morgendlichen Werte an: Sie wechselt von Grün auf Gelb.
2. Das Gefühl der Atemnot nimmt zu, besonders nachts.
3. Die Hustenanfälle werden stärker, vor allem nachts.
4. Der Auswurf verändert sich hinsichtlich Menge, Farbe oder Zähflüssigkeit.
5. Geringe körperliche Belastbarkeit und rasches Erschöpfungsgefühl.
6. Der Verbrauch von Bedarfsmedikamenten nimmt zu.
7. Anzeichen einer Infektion treten auf.
Leichter oder schwerer Asthma-Anfall?
Ein Asthma-Anfall kann in verschiedenen Schweregraden auftreten und erfordert daher unterschiedliche Maßnahmen. Sie unterscheiden sich in ihrer Intensität: Ein leichter bis mittelschwerer Asthma-Anfall ist zwar mit einer deutlichen Einschränkung der Atmung verbunden, normales Sprechen ist aber zum Beispiel noch möglich. Die Beschwerden halten sich noch in Grenzen, während ein schwerer Asthma-Anfall ein medizinischer Notfall ist, der lebensbedrohlich sein kann und sofortige Maßnahmen erfordert.
Was tun bei einem Asthma-Anfall?
Bei einem Asthma-Anfall ist es wichtig, schnell zu reagieren, um eine rasche Besserung der Symptome zu erreichen und eine mögliche Verschlimmerung zu vermeiden. Eine gute Vorbereitung ist dabei entscheidend: Erstellen Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt einen Notfallplan und verinnerlichen Sie diesen. So sind Sie auf den Ernstfall vorbereitet und wissen, was zu tun ist.
Der Notfallplan
Mit einem Notfallplan sind Sie gut auf einen Asthma-Anfall vorbereitet. Geraten Sie nicht in Panik, sondern befolgen Sie die einzelnen Schritte. In der Regel enthält der Plan folgende Punkte:
- Notfallmedikamente: Zwei bis vier Hübe eines bronchienerweiternden Medikaments sind in der Regel der erste Schritt. Wenn sich Ihr Zustand nach 10 bis 15 Minuten nicht deutlich gebessert hat, inhalieren Sie erneut zwei bis vier Hübe. Wenn Ihr Notfallplan das vorsieht, können Sie auch Kortison-Tabletten einnehmen. Sofern diese Maßnahmen ebenfalls nicht helfen, holen Sie sich ärztliche Hilfe oder rufen Sie den Notruf (112) an und sagen Sie, dass sie „akute Atemnot“ haben.
- Atemerleichternde Körperhaltungen: Dazu gehört zum Beispiel das Aufstützen der Unterarme im Sitzen oder das Abstützen der Hände auf den angewinkelten Knien im Stehen. Auch die Anwendung der Lippenbremse beim Atmen ist hilfreich.
Anfälle vermeiden
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, wie Sie zukünftige Anfälle vermeiden können. Überarbeiten Sie gemeinsam Ihren Asthma-Aktionsplan und besprechen Sie mögliche Auslöser. Nach einem schweren Anfall sollten Sie sich in einer Facharztpraxis weiterbehandeln lassen.