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Inhalieren bei COPD: Alles was Sie wissen müssen

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Das Wichtigste in Kürze: Viele Medikamente bei COPD werden über die Atemluft direkt in die Lunge eingeatmet, wo sie wirken. Bei diesem Einatmen – dem Inhalieren – kommt es darauf an, bestimmte Dinge zu beachten und Fehler zu vermeiden. Sonst kommt der Wirkstoff nicht in der Lunge an. Es gibt verschiedene Arten von Hilfsmitteln, sogenannte Inhalatoren: Trockenpulverinhalatoren, Dosieraerosole und Vernebler. Sie weisen jeweils verschiedene Besonderheiten auf, die bei der Anwendung zu beachten sind.

COPD kann heute mit Medikamenten gut behandelt werden. Die meisten Medikamente werden direkt mit der Atemluft in die Lunge eingeatmet – also inhaliert. Das birgt verschiedene Vorteile: Sie sind schneller an dem Ort, wo sie wirken sollen, und die Nebenwirkungen sind geringer. Ein Medikament zu inhalieren, ist nicht schwer, aber ein paar Dinge gibt es zu beachten.

Richtig inhalieren bei COPD sollte man anfangs trainieren

Damit Ihr Medikament bei COPD gut wirken kann, müssen Sie das Inhalationsgerät richtig verwenden. Achten Sie daher auf die Angaben des Herstellers und lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt den Einsatz des Inhalators zeigen. Auch in der Apotheke können Sie sich die Anwendung des Inhalators zeigen lassen. Eine gute Möglichkeit, um den richtigen Umgang mit dem Inhalator zu lernen, ist eine Patientenschulung. Bitte beachten Sie, dass Sie die Inhalation als solche oft nicht spüren, also kein „Feedback“ bekommen, und dass eine erleichternde Wirkung nicht immer sofort eintritt.

Diese Inhaliersysteme gibt es

Es gibt für jedes Medikament einen geeigneten Inhalator. Drei Arten von Inhalatoren können unterschieden werden:

  • Trockenpulverinhalator
    Das Medikament wird über das Mundstück des Inhalators aus dem Gerät hinausgesogen. Die Inhalation soll tief und gleichmäßig erfolgen. Schauen Sie für genauere Hinweise in die entsprechende Gebrauchsinformation.
  • Dosieraerosol
    Das Medikament wird durch einen Sprühstoß als feiner Nebel freigegeben. Die Inhalation soll langsam und tief erfolgen.
  • Vernebler
    Der Vernebler erzeugt eine sich sehr langsam ausbreitende, lang anhaltende und feine Sprühwolke. Die Inhalation soll langsam und tief erfolgen.

Der Pulverinhalator

Pulverinhalatoren enthalten kein Treibgas, sondern ein sehr feines Pulver. Man führt den Pulverinhalator in den Mund und atmet es ein.

Pulverinhalatoren haben den Vorteil, dass bei der Einatmung nicht auf die gleichzeitige Abgabe des Sprühstoßes geachtet werden muss. Ein weiterer Vorteil: Sie enthalten meist ein Zählwerk, das eine präzisere Dosierung ermöglicht und dass Sie wissen, wann der Inhalator gewissermaßen leer ist.

Die Hürde von Pulverinhalatoren wiederum ist, dass die Anwender eine gewisse Einatemkraft haben sollten, weil sie das Pulver ja regelrecht einsaugen müssen.

So inhalieren Sie richtig mit Pulverinhalatoren:

  • Aufrecht sitzen oder am besten gerade stehen.
  • Tief ausatmen, nicht in das Mundstück.
  • Mundstück mit den Lippen vollständig umschließen.
  • Tief und kräftig einatmen (Achtung: Bei manchen Geräten sind mehrere Atemzüge erforderlich).
  • Nehmen Sie den Pulverinhalator aus dem Mund und halten Sie für einige Sekunden den Atem an.

Treibgasbetriebene Dosieraerosole

Bei treibgasbetriebenen Dosieraerosolen ist das Medikament in einem Gemisch aus Flüssigkeit, Partikeln und Gas gelöst. Per Sprühstoß wird das Aerosol ausgesprüht. Gleichzeitig muss es eingeatmet werden. Der Sprühstoß wird entweder aktiv per Hand oder durch die Einatmung (atemzuggetriggert) ausgelöst und dosiert. Wem die Koordination von Ausatmen, Dosieren und Einatmen schwerfällt, kann einen sogenannten Spacer (Kammer), eine Inhalierhilfe, nutzen. Hier wird der Sprühstoß in eine Kammer gesprüht, aus der im Anschluss das Aerosol eingeatmet wird.

So inhalieren Sie richtig mit Dosieraerosolen:

  • Aufrecht sitzen oder am besten gerade stehen.
  • Tief ausatmen, nicht in das Mundstück.
  • Wenn möglich, Kopf leicht nach hinten neigen.
  • Mundstück mit den Lippen vollständig umschließen.
  • Inhalation auslösen und dabei gleichzeitig langsam über das Mundstück einatmen.
  • Atem für 5 bis 10 Sekunden anhalten.
  • Langsam ausatmen (zum Beispiel mit der Lippenbremse).
  • Falls erforderlich, reinigen.

Vernebler

Ein Vernebler erzeugt aus einer Medikamentenflüssigkeit feine Tröpfchen. Diese sind so klein und leicht, dass sie in der Luft schweben können und einen Nebel bilden. Dieser Medikamentennebel wird über ein Mundstück in die Lunge eingeatmet.

So inhalieren Sie richtig mit Verneblern:

  • Dosis vorbereiten.
  • Aufrecht sitzen oder am besten gerade stehen.
  • Tief ausatmen, nicht in das Mundstück.
  • Mundstück mit den Lippen vollständig umschließen.
  • Inhalation auslösen und dabei gleichzeitig langsam über das Mundstück einatmen.
  • Atem anhalten.
  • Langsam ausatmen (zum Beispiel mit der Lippenbremse).
  • Falls erforderlich, reinigen.

Wie Sie mögliche Fehler beim Inhalieren vermeiden

Ihre Medikamente können nur dann richtig wirken, wenn sie möglichst komplett eingeatmet werden. Nur so gelangen sie an die gewünschten Stellen in Ihrer Lunge. Die folgenden Fehler können bei einer Inhalation auftreten:

  • Sie haben die Schutzkappe des Gerätes nicht abgenommen.
  • Ihre Haltung ist gebeugt, während Sie inhalieren.
  • Sie atmen nicht tief genug aus, bevor Sie inhalieren.
  • Sie atmen bei der Ausatmung in den Inhalator hinein.
  • Sie halten den Inhalator falsch.
  • Sie haben das Mundstück nicht richtig im Mund platziert.
  • Sie atmen nicht tief genug ein.
  • Nach der Inhalation halten Sie den Atem nicht oder zu kurz an.

Hinweis: Wenn Sie kortisonhaltige Medikamente inhaliert haben, putzen Sie sich anschließend die Zähne und spülen Sie Ihren Mund gut aus. So werden mögliche Medikamentenreste aus dem Mund- und Rachenbereich entfernt. Wenn dies nicht möglich ist, können Sie alternativ auch eine Kleinigkeit essen.

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