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COPD – die Krankheit verstehen

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Das Wichtigste in Kürze: Die Lungenerkrankung COPD ist in Deutschland und weltweit verbreitet, sie betrifft vor allem Raucher im mittleren und fortgeschrittenen Alter. Bei einer COPD kommt es zu chronischen Entzündungsreaktionen und verengten Atemwegen in der Lunge, die deren Funktion einschränken. Die Erkrankung lässt sich häufig gut behandeln – Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie aktiv werden und unter anderem mit dem Rauchen aufhören und die ärztlichen Behandlungsempfehlungen umsetzen. Erste Anzeichen für eine COPD sind unter anderem Atemnot, Husten, Auswurf und geringere Belastbarkeit.

Was ist COPD für eine Krankheit? Es handelt sich um eine dauerhafte Lungenerkrankung, bei der sich unter anderem die Atemwege verengen. In Deutschland leiden fast sieben Millionen Menschen an dieser Erkrankung.

Wofür die Abkürzung COPD steht

Was bedeutet COPD? Die Abkürzung steht für den deutschen Begriff chronisch obstruktive Lungenerkrankung, auf Englisch „chronic obstructive pulmonary disease“:

chronic“ heißt übersetzt dauerhaft, also chronisch;
obstructive“ bedeutet einengend oder verengend;
pulmonary“ die Lunge betreffend;
disease“ bedeutet übersetzt die Krankheit.

Die meisten kennen diese Erkrankung unter dem Begriff Raucherlunge oder Raucherhusten. Der Raucherhusten ist jedoch nur eines von vielen möglichen Symptomen, unter denen Menschen mit COPD leiden.

COPD tritt eher bei Rauchern nach dem 40. Lebensjahr auf

COPD tritt allmählich auf – und meist erst ab dem 40. Lebensjahr. In den allermeisten Fällen in Deutschland sind oder waren Menschen mit COPD Raucher oder haben passiv mitgeraucht. Aber auch Menschen, die viele Schadstoffe oder Staub einatmen oder in Gebieten mit starkem Smog leben, haben ein erhöhtes Risiko, an COPD zu erkranken. Früher waren zum Großteil Männer von der Krankheit betroffen. In den letzten Jahren stiegen aber auch die Fallzahlen bei Frauen.

COPD kann positiv beeinflusst werden

Die COPD ist eine ernste, nicht heilbare Erkrankung. Ihr weiterer Verlauf kann jedoch günstig durch eine entsprechende COPD-Behandlung beeinflusst werden. Dabei ist entscheidend, dass Sie als Betroffene:r aktiv werden. Dazu gehören zum einen der Rauchstopp, körperliche Aktivität und eine medikamentöse Therapie. So kann die Lungenfunktion meist länger aufrechterhalten werden. Zum anderen ist es sehr ratsam zu lernen, wie drohende akute Verschlechterungen, Exazerbationen genannt, rasch und zuverlässig erkannt werden können. Zudem sollten Sie wissen, was im Falle einer Exazerbation zu tun ist.

Wegen alldem ist eine frühzeitige Diagnose hilfreich. Wenn Sie häufiger Beschwerden haben, die auf COPD hindeuten (siehe unten), gehen Sie zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Nur so kann festgestellt werden, ob Sie wirklich eine COPD haben und wie stark die Erkrankung ausgeprägt ist.

Wie COPD entsteht: Veränderung der Lunge

In der Ruhephase atmet ein Mensch etwa sieben Liter Luft pro Minute ein – genug, um einen Luftballon zu füllen. Bei starker Anstrengung kann ein gesunder Mensch bis zu 120 Liter pro Minute einatmen – genug für 17 Luftballons. Der menschliche Körper verfügt also bei Bedarf über enorme Reserven. Diese sind bei COPD deutlich eingeschränkt. In fortgeschrittenen Stadien kann sogar das Atmen in Ruhe schwierig werden.

Menschen mit COPD leiden meist unter einer fortdauernden Atemwegsentzündung. Dies kann verschiedene Reaktionen auslösen:

  • Bei einer chronischen Entzündung der kleinen Atemwege kann es zu einer erhöhten Schleimproduktion kommen. Normalerweise wird dieser Schleim abtransportiert von sogenannten Flimmerhärchen. Sind diese geschädigt, staut sich der Schleim in den kleinen Atemwegen– das Atmen fällt schwerer.
  • Durch die chronische Entzündung der Atemwege und des Lungengewebes wird das Gewebe im Laufe der Zeit hart und vernarbt. Dadurch kann die Lunge nicht mehr richtig arbeiten.

Atemnot, Husten, Auswurf: sechs Warnzeichen für COPD

Eine COPD entwickelt sich oft schleichend. Umso wichtiger ist es, in den eigenen Körper hineinzuhören, um die Krankheitszeichen frühzeitig zu erkennen – denn eine COPD ist zwar nicht heilbar, sie lässt sich aber gut behandeln.

Und sie lässt sich erkennen. So ruft eine COPD Symptome hervor, die charakteristisch sind. Vor allem sechs Warnzeichen kennzeichnen die COPD, sie lassen sich auch unter dem Kürzel AHABIB zusammenfassen:

  1. A – Atemnot (in Ruhe, bei Belastung, nachts)
  2. H – Husten (vermehrt)
  3. A – Auswurf (Zunahme und/oder Verfärbung des Schleims)
  4. B – Belastbarkeit (schlechter, kürzere Gehstrecke, weniger Treppenstufen am Stück)
  5. I – Infektzeichen (Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen)
  6. B – Bedarfsspray (mehr Hübe pro Tag notwendig)

Atemnot ist ein besonders typisches Anzeichen für COPD

Die Luftnot bei COPD entsteht meist nicht, weil Sie unvollständig einatmen, sondern weil die Luft nicht vollständig ausgeatmet werden kann. Das führt dazu, dass im Blut anfallendes Kohlendioxid nicht abtransportiert werden kann.

Normalerweise ist das Ausatmen eher ein passiver Vorgang – ohne aktive Muskelarbeit. Durch die Lungenveränderung (siehe oben) kann die Luft nicht mehr vollständig ausgeatmet werden, was zur Atemnot führt.

Bei Warnzeichen einen Arzt aufsuchen

Haben Sie vermehrt Atemnot oder andere der oben aufgeführten Warnzeichen, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn bei Ihnen bereits eine COPD bekannt ist. Bemerken Sie beispielsweise, dass Sie öfter als gewohnt das Bedarfsspray benutzen, um gut atmen zu können, oder nimmt Ihre körperliche Belastbarkeit ab, sind dies Warnzeichen. Auch wenn ein Warnzeichen für Sie erst einmal noch undeutlich erscheint – im Zweifel sollten Sie es immer frühzeitig abklären lassen. Das gibt Ihnen Sicherheit – und trägt zu Ihrem Wohlbefinden bei.

Wie ausgeprägt ist Ihre COPD? Peak-Flow-Messung gibt Auskunft

Mit der sogenannten Peak-Flow-Messung können Sie den aktuellen Zustand Ihrer Erkrankung kontrollieren. Dies geschieht mit einem sogenannten Peak-Flow-Meter, einem Gerät, in das Sie nur einmal kräftig hineinzuatmen brauchen. Peak Flow bedeutet „Spitzenfluss“. Der Peak-Flow-Wert gibt die Stärke des ausgestoßenen Luftstroms an und ist somit ein Maß für die Weite der Atemwege (enges Rohr – niedrige Werte; weites Rohr – hohe Werte). Für die Messung müssen Sie, nachdem Sie tief eingeatmet haben, kräftig und zügig ausatmen, in einem Atemstoß, als ob Sie eine Kerze auspusten.

Als Ergebnis erhalten Sie den Wert, der das Maß für die Weite Ihrer Atemwege angibt. Dabei gilt: Je höher der Wert, desto weiter sind die Atemwege. Entscheidend sind daneben auch der Verlauf der Werte und die Abweichungen vom stabilen Wert. Ein Abfall der Werte ist zum Beispiel ein weiteres Warnzeichen.

COPD ist nicht gleich COPD

Die COPD ist eine sehr komplexe Erkrankung. Aus diesem Grund fällt es schwer, einen durchschnittlichen Menschen mit COPD zu beschreiben. Deshalb wurden verschiedene Typen von Patientinnen und Patienten wie der sogenannte „Pink Puffer“ und der sogenannte „Blue Bloater“ definiert.

Zur Gruppe der „Pink Puffer“ zählen eher untergewichtige Menschen mit COPD, die vorrangig unter Atemnot leiden. Als Reaktion atmen sie oft heftig und schnell. Sie hyperventilieren. Das kann zu einer rötlichen Gesichtsfarbe führen. Betroffene leiden im Vergleich etwas weniger an Husten und Auswurf. Das charakteristische Untergewicht lässt sich teilweise mit dem hohen Energieverbrauch erklären, der durch die angestrengte Atmung entsteht.

Zur Gruppe der „Blue Bloater“ zählen eher übergewichtige Menschen mit COPD, die unter vermehrtem Auswurf leiden. Ihr Körper gleicht die schlechte Sauerstoffversorgung durch eine vermehrte Bildung roter Blutkörperchen aus. Der wenige Sauerstoff kann so zumindest besser transportiert werden. Die schlechte Sauerstoffversorgung des Blutes kann im Verlauf der Erkrankung zu einer bläulichen Gesichtsfärbung führen.

Diese Einteilung ist jedoch nicht starr zu betrachten. Menschen mit COPD können Merkmale von beiden Gruppen aufweisen.

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